Interoperabilität
Durch die nahtlose Interoperabilität von CadnaA (Umgebungslärm), CadnaB (Bauakustik) und CadnaR (Schall in Räumen) wird eine durchgängige Kopplung zwischen Schall in Räumen, Bauakustik und Umgebungslärmberechnung ermöglicht. Diese Systemintegration erlaubt akustische Analysen über unterschiedliche Disziplinen hinweg und erschließt komplexe Anwendungsbereiche, die mit Einzelanwendungen bislang nicht abbildbar waren.
Ein wesentlicher Vorteil dieses Ansatzes liegt in der Verwendung spezialisierter Softwaretools für jeden Schritt des Prozesses, sodass die jeweils optimalen Berechnungsmethoden angewendet werden. Zudem entfällt die manuelle Datenübertragung zwischen den Programmen vollständig, da alle relevanten Informationen nahtlos über Schnittstellen übertragen werden. Dies führt nicht nur zu einer höheren Genauigkeit, sondern auch zu einer erheblichen Steigerung der Prozesseffizienz.
Außen nach Innen – Innenpegelberechnung bei Straßenlärm
Interoperabilität zwischen CadnaA, CadnaB und CadnaR:
CadnaA: Ermittlung der Schallpegel an den Fassadenwänden des CadnaB Hauses verursacht durch Straßenlärm im CadnaA-Modell.
CadnaB: Spektrale Berechnung der Luftschallübertragung durch die Fassadenwände unter Berücksichtigung der bauakustischen Parameter sowie der Position der Fassadenelemente.
CadnaR: Zur Bestimmung des Innenpegels wird die Schallabstrahlung der Fassadenflächen in ein Raumakustikmodell simuliert. Dabei werden sowohl die akustische Raumrückwirkung als auch der durch die Außenquelle Straßenlärm verursachte Schalldruck berücksichtigt.
Ein praktisches Anwendungsbeispiel dieses Systems ist die Berechnung des Innenpegels an bestimmten Positionen innerhalb eines schutzbedürftigen Raums, ausgehend von externen Schallquellen wie Straßenlärm, Industrieanlagen oder Wärmepumpen.
Interoperabilität zwischen CadnaA und CadnaB:
Darüber hinaus ermöglicht die Verbindung von CadnaA und CadnaB die direkte Synchronisation der berechneten Fassadenpegel von CadnaA zu CadnaB. Ein Beispiel hierfür wäre die Durchführung der DIN 4109 Nachweisführung für Fassadenwände in CadnaB. Dabei können mit der DIN4109tot Zielgröße in CadnaA automatisch die maßgeblichen Außenlärmpegel ermittelt und zu CadnaB für die Nachweisführung übertragen werden. Bei der Verwendung der Berechnungsnorm ISO 12354 in CadnaB kann der mittlere Innenpegel auf Basis der Fassadenpegel ermittelt werden.
Innen nach außen – Fassadenabstrahlung von Musikclubs
Interoperabilität zwischen CadnaR, CadnaB und CadnaA:
CadnaR: Berechnung der Schalldruckpegel an der Innenseite der Fassadenwände des Musikclubs (Senderaum). Dabei werden sowohl die Position der Schallquellen, die Position von Objekten im Raum als auch die akustische Raumrückwirkung berücksichtigt.
CadnaB: Berechnung der Luftschallübertragung durch die Gebäudefassade nach außen. Die exakten Positionen und akustischen Eigenschaften der Fassadenelemente fließen direkt in die bauakustische Berechnung ein.
CadnaA: Umgebungslärm Berechnung – ausgehend von der abstrahlenden Fassade des Musikclubs.
Ein praktisches Anwendungsbeispiel ist die Ermittlung von Schallpegeln an Immissionspunkten vor Wohngebäuden, ausgehend von Schallquellen in lärmintensiven Innenräumen wie beispielsweise Industriehallen oder Musikclubs.
Raum zu Raum – Pegelübertragung zwischen Technik- und Besprechungsraum
Interoperabilität zwischen CadnaR und CadnaB:
CadnaR: Simulation der Schallausbreitung im Raumakustikmodell des Technikraums. Dabei werden sowohl die Position der Schallquellen als auch die akustische Raumrückwirkung berücksichtigt.
CadnaB: Bauakustische Berechnung der Luftschallübertragung von Technikraum (Senderaum) zu Besprechungsraum (Empfangsraum). Die exakten Positionen und akustischen Eigenschaften der Trennbauteilelemente fließen direkt in die bauakustische Berechnung ein.
CadnaR: Simulation der Schallabstrahlung der Trennwand in das Raumakustikmodell des Besprechungsraums (Empfangsraum) unter Berücksichtigung der akustischen Raumrückwirkung.
Praxisnahe Anwendungsfälle sind die Berechnung der Schallübertragung von Technikräumen in angrenzende schutzbedürftige Räume wie Besprechungszimmer sowie die gezielte Auslegung von Trennwänden in Industriehallen zur akustischen Abgrenzung lauter und leiser Arbeitsbereiche.
